BRINGT EIN PAAR STÜHLE MIT oder
lasst uns auf dem Boden sitzen
ist eine künstlerische Intervention
im öffentlichen Raum auf der Wiese vor Niemeyer Haus im Hansaviertel. Zugleich ist es ein partizipatorisches Kunstprojekt,
welches darauf abzielt, zusammen mit An- und Bewohner*innen des Viertels, eine
gemeinsame Stellungname zu dem Thema das gemeinsame Leben in der Stadt zu
beziehen und diese zu verschriftlichen. So entsteht ein Manifest zum guten
Leben im Hansaviertel und zum Miteinander in der Stadt von morgen. Das
kollektive Statement wird in der Abschlussveranstaltung am Samstag, den 14.
September 2019 um 18 Uhr vorgelesen, sowie
als gedrucktes Plakat veröffentlicht und als
Handout verteilt. Alle sind herzlich eingeladen!


Warum ist das gesellschaftliche
Miteinander gerade heute wichtig
Der Gemeinschaftsgedanke in der Architektur war eine wichtige Idee der Nachkriegsmoderne und dieser stand im Wiederaufbau im Hansaviertel im Mittelpunkt. Viele Häuser im Hansaviertel wurden ursprünglich mit integrierten Gemeinschaftsräumen entworfen; heutzutage bestehen noch nur wenige. Umfragen vor Ort, ergänzt durch eine kulturanthropologische Forschung im Hansaviertel aus dem Jahr 2007, deuten darauf hin, dass die Gemeinschaftsidee, obwohl in Teilen gescheitert, immer noch einen sehr starken Bezugspunkt für viele Bewohner*innen darstellt. Durch Recherchen vor Ort bietet sich das Niemeyer-Haus als ein Idealbeispiel für einen gut erhaltenen Gemeinschaftsraum und für ein funktionierendes Gemeinschaftsleben an. In vielen anderen Häusern sind die Gemeinschaftsräume reduziert worden und/oder werden nicht mehr benutzt. Unsere Intervention im öffentlichen- bzw. teilweise in privaten freien Raum wurde in der Absprache mit den Eigentümer*innen und teilweise Bewohner*innen des Niemeyer-Wohnhauses realisiert.
Im Mai, Juni und August 2019 findet auf der Wiese vor dem Niemeyer-Haus über acht Wochen ein Begegnungsprogramm statt. In Gesprächen sowie in Einzelinterviews, versuchen wir das gesellschaftliche Miteinander zu hinterfragen: wir diskutieren die guten Nachbarschaftspraktiken, die alten und neuen Dynamiken zwischen Eigentümer*innen und Mieter*innen, den alten Bewohner*innen und den Zugezogenen; die Architekturtourist*innen, die trinkende Menschen, und vieles andere. Termine finden Sie hier.
Um Aufmerksamkeit der Anwohner*innen zu gewinnen, haben wir erstmal eine Intervention im öffentlichen Raum vorgenommen, welche die Grundrisse einer Wohnung und eines Gemeinschaftsraumes als Bodenintervention in den Freiraum übertragt. So haben wir im Boden den Grundriss einer Wohnung und den eines Gemeinschaftsraumes mit Kiesbett, Gehwegplatten, Estrich und Pflastersteinen im Maßstab 1:1 nachgezeichnet. Diese Grünfläche in der Altonaer Straße vor dem Niemeyer Haus befindet sich teils in privatem und teils in öffentlichem Besitz. Es war ein ziemlich interessanter Prozess, die Genehmigungen für beide Flächen zu bekommen. Am Ende dürften wir im privaten Bereich viel weniger unternehmen als im öffentlichen Bereich. Dies spiegelt sich darin, wie die Grundrisse markiert sind: im öffentlichen Bereich geschieht dies durch bauliche Eingriffe, auf der privaten Fläche durch Trassierband. Die markierten Freilufträume wurden als Treffpunkt der Nachbarschaft entwickelt: Sie ziehen die Passanten an und vernetzen die Bewohner*innen.
Der Gemeinschaftsgedanke in der Architektur war eine wichtige Idee der Nachkriegsmoderne und dieser stand im Wiederaufbau im Hansaviertel im Mittelpunkt. Viele Häuser im Hansaviertel wurden ursprünglich mit integrierten Gemeinschaftsräumen entworfen; heutzutage bestehen noch nur wenige. Umfragen vor Ort, ergänzt durch eine kulturanthropologische Forschung im Hansaviertel aus dem Jahr 2007, deuten darauf hin, dass die Gemeinschaftsidee, obwohl in Teilen gescheitert, immer noch einen sehr starken Bezugspunkt für viele Bewohner*innen darstellt. Durch Recherchen vor Ort bietet sich das Niemeyer-Haus als ein Idealbeispiel für einen gut erhaltenen Gemeinschaftsraum und für ein funktionierendes Gemeinschaftsleben an. In vielen anderen Häusern sind die Gemeinschaftsräume reduziert worden und/oder werden nicht mehr benutzt. Unsere Intervention im öffentlichen- bzw. teilweise in privaten freien Raum wurde in der Absprache mit den Eigentümer*innen und teilweise Bewohner*innen des Niemeyer-Wohnhauses realisiert.
Im Mai, Juni und August 2019 findet auf der Wiese vor dem Niemeyer-Haus über acht Wochen ein Begegnungsprogramm statt. In Gesprächen sowie in Einzelinterviews, versuchen wir das gesellschaftliche Miteinander zu hinterfragen: wir diskutieren die guten Nachbarschaftspraktiken, die alten und neuen Dynamiken zwischen Eigentümer*innen und Mieter*innen, den alten Bewohner*innen und den Zugezogenen; die Architekturtourist*innen, die trinkende Menschen, und vieles andere. Termine finden Sie hier.
Um Aufmerksamkeit der Anwohner*innen zu gewinnen, haben wir erstmal eine Intervention im öffentlichen Raum vorgenommen, welche die Grundrisse einer Wohnung und eines Gemeinschaftsraumes als Bodenintervention in den Freiraum übertragt. So haben wir im Boden den Grundriss einer Wohnung und den eines Gemeinschaftsraumes mit Kiesbett, Gehwegplatten, Estrich und Pflastersteinen im Maßstab 1:1 nachgezeichnet. Diese Grünfläche in der Altonaer Straße vor dem Niemeyer Haus befindet sich teils in privatem und teils in öffentlichem Besitz. Es war ein ziemlich interessanter Prozess, die Genehmigungen für beide Flächen zu bekommen. Am Ende dürften wir im privaten Bereich viel weniger unternehmen als im öffentlichen Bereich. Dies spiegelt sich darin, wie die Grundrisse markiert sind: im öffentlichen Bereich geschieht dies durch bauliche Eingriffe, auf der privaten Fläche durch Trassierband. Die markierten Freilufträume wurden als Treffpunkt der Nachbarschaft entwickelt: Sie ziehen die Passanten an und vernetzen die Bewohner*innen.
Auf dieser Webseite befinden sich
Zusammenfassungen von Gesprächen und Interviews, die von Mai bis August rund um
Hansaplatz entstanden sind. Wir hoffen, dass sie
einen Einblick in die kollektive Vorstellung bzw. Wahrnehmung des
gesellschaftlichen Miteinanders geben und die Vision des Zusammenlebens vor Ort
ergänzen.
Kristina Leko & David Smithson, 07-2019
Kristina Leko & David Smithson, 07-2019
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